Bild von einem Pferd
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Körpersprache beim Pferd – Signale erkennen und richtig interpretieren

Pferde kommunizieren überwiegend nonverbal. Körpersprache, Mimik und subtile Bewegungen geben Aufschluss über Befinden, Aufmerksamkeit und Befindlichkeiten des Tieres. Dieses Zusammenspiel aus Haltung, Muskelspannung und kleinen Gesten liefert wichtige Informationen für sichere und pferdegerechte Entscheidungen im Umgang, beim Training und im Alltag.

Die Bedeutung von Ohren, Augen und Maul

Die Position der Ohren ist ein unmittelbar ablesbarer Indikator: Vorwärts gerichtete Ohren zeigen Interesse oder Aufmerksamkeit, seitliche oder locker gestellte Ohren deuten auf Entspannung hin. Flach nach hinten gelegte Ohren sind ein Warnsignal und können auf Reizbarkeit oder Abwehrbereitschaft hindeuten. Kopf eines schwarzen Pferdes mit Schnurhalfter, Ohren sind nach vorne gerichtet

Die Ohren sind oft der erste Hinweis auf die Stimmung eines Pferdes.

  • Nach vorne gerichtete Ohren
  • Nach vorne gerichtete Ohren zeigen Interesse und Aufmerksamkeit.
  • Seitlich gerichtete Ohren
  • Sind die Ohren seitlich gerichtet ist das Pferd entspannt.
  • Flach nach hinten gelegte Ohren sind ein Warnsignal und können auf Reizbarkeit oder Abwehrbereitschaft hindeuten.
  • Nach hinten gerichtete Ohren
  • Falls du im Sattel sitzt, und die Ohren richten nach hinten zu dir, bedeutet das, dass die Aufmerksamkeit des Pferdes bei dir ist - eine optimale Situation der Kommunikation mit dem Pferd beim Reiten.
Die Augen geben zusätzliche Hinweise; geweitete Augen mit sichtbarem Sklera deuten häufig auf erhöhte Anspannung oder Angst hin, während ein weicher Blick auf Gelassenheit schließen lässt. Veränderungen im Maul, wie Kauen, Lippenpressen oder vermehrtes Speicheln, sollten im Kontext bewertet werden, da sie sowohl Entspannung als auch Anspannung anzeigen können.

Körperspannung und Haltung als Ausdruck innerer Zustände

Muskeltonus und Körperhaltung spiegeln das innere Erregungsniveau wider. Ein erhöhter Kopf, gespannter Rücken und vorgespannte Nüstern sind typisch für Alarmbereitschaft; ein nachgiebiger Hals, ein leicht entlastetes Hinterbein und ruhiger Atem signalisieren Entspannung. Beobachtungen zur Körperspannung helfen, rechtzeitig auf Stress oder Unbehagen zu reagieren, etwa durch Anpassung der Arbeitsaufgaben oder eine Pause.

Der Schweif als Gradmesser für Emotionen

Der Schweiftransport liefert gezielte Informationen: Ruhiges Pendeln ist ein Zeichen mentaler Ausgeglichenheit, während hektisches Peitschen oder starkes Schlagen Unmut, Frust oder Reizbarkeit anzeigen kann. Beim Reiten kann ein stark geklemmter Schweif zudem auf Rückenprobleme oder Unbehagen durch Ausrüstung hinweisen und sollte Anlass zu einer genaueren Untersuchung geben.

Körperliche Signale im Bewegungsablauf

Bewegungsqualität und Takt sind wichtige Hinweise auf Wohlbefinden und gesundheitliche Verfassung. Stotternder Takt, unregelmäßige Schrittfolgen oder Widerstände beim Antraben können auf Unbehagen oder physische Einschränkungen hindeuten. Ebenso sind Ausweichbewegungen, Verlagerung des Gewichts oder wiederholtes Zurückweichen Indikatoren dafür, dass das Pferd in der aktuellen Situation unsicher oder unwohl ist.

Wiehern

Wiehern ist zwar kein Teil der reinen Körpersprache, aber soll hier trotzdem erwähnt werden. Pferde wiehern, um mit Artgenossen zu kommunizieren, die etwas weiter weg sind. Das Pferd, das in Film und Fernsehen wiehert, um seinen Menschen zu begrüßen, ist eher Unsinn. Was du von deinem Pferd als Begrüßung hören kannst ist ein tiefes, freundliches 'Blubbern'.

Kontext beachten – Signale richtig deuten

Einzelne Signale sind selten eindeutig; ihre Bedeutung ergibt sich aus dem Kontext. Ein kurzes Ohrenspiel kann Neugier bedeuten, dieselbe Ohrenstellung in Kombination mit festem Körper und angespannter Muskulatur jedoch Warnung. Daher ist die regelmäßige Beobachtung über verschiedene Situationen hinweg unerlässlich, um individuelle Ausprägungen und typische Verhaltensmuster eines Pferdes zu erkennen.

Wie Menschen die Kommunikation beeinflussen

Die nonverbale Kommunikation des Menschen wirkt unmittelbar auf das Pferd. Körperhaltung, Atmung und Absicht sind für Pferde deutlich wahrnehmbar. Ruhige, klare Signale und konsistentes Verhalten fördern Vertrauen und führen zu einer geringeren Erregung beim Tier. Hektische oder widersprüchliche Körpersprache hingegen erhöht die Unsicherheit des Pferdes und kann unerwünschtes Verhalten provozieren.

Praktische Anwendung: Beobachten, interpretieren, handeln

Für den Alltag empfiehlt sich eine strukturierte Beobachtungsroutine: Achte beim Begrüßen, Putzen, Satteln und beim Reiten bewusst auf Ohrenstellung, Augen, Atemfrequenz und Schweifbewegung. Dokumentiere wiederkehrende Auffälligkeiten und ziehe bei andauernden oder schwer zu deutenden Signalen gegebenenfalls Fachpersonen wie Tierarzt oder Hufschmied hinzu. Kleine Anpassungen im Umgang oder in der Ausrüstung können oft schnell Abhilfe schaffen.

Fazit

Die Körpersprache des Pferdes ist ein zuverlässiger Indikator für Befinden und Befindlichkeiten – sofern sie im Kontext und über die Zeit beobachtet wird. GaWaNi Pony Boy empfiehlt, einen Tag lang auf der Pferdeweide zu verbringen, nur um Pferde zu beobachten. Durch aufmerksame, sachliche Beobachtung und eine bewusste Anpassung des eigenen Verhaltens lassen sich Stress reduzieren, Leistung fördern und die partnerschaftliche Beziehung zwischen Mensch und Pferd nachhaltig verbessern.




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